5 FAKTOREN DER ATTRAKTIVITÄT DES ÖFFENTLICHEN DIENST

In einer Zeit, in der sich die Aufgaben und Anforderungen für den öffentlichen Dienst in atemberaubender Geschwindigkeit verändern, muss der öffentliche Dienst sein Image weiter verbessern und im Personalmarketing über seine Vorzüge reden.

Schon vor der Corona-Krise war der zukünftige Mangel an Fach- und Führungskräften – nicht nur in den Gesundheitsämtern – absehbar.

Nun kommt die Pandemie dazu und schiebt die Anforderungen an die Digitalisierung, von der Online-Präsenz und dem Home-Office bis zu eGovernment-Lösungen, wie ein Tsunami voran.  

Die öffentliche Hand kann und hat vielfach bereits darauf reagiert oder die entsprechenden Hebel dafür umgestellt.

Interessant dabei ist, dass der öffentliche Sektor damit noch stärker an die Wünsche der Hochschulabsolventen und Talente heranrückt. Die jährliche Studie ‚Recruiting Trends‘ der Universität Bamberg beschreibt seit Jahren diese Wunsch-Faktoren:

  1. Interessante ‚ethische‘ Tätigkeiten mit ansprechenden Gehältern
  2. Sichere Arbeitsplätze, flache Hierarchien und gutes Arbeitsklima
  3. flexible Arbeitszeitmodelle mit Angebot von Home-Office
  4. Wertschätzung der Work-Life-Balance und Vereinbarkeit von Beruf und Familie
  5. Weiterbildungsangebote und Angebot von guten Karrieremöglichkeiten

Zusammenfassung aus der Studie ‚Recruiting Trends 2020‘:
„Am wichtigsten ist es Kandidaten der Generation Z, zufrieden bei ihrer Arbeit zu sein, gefolgt von Sorgenfreiheit und Anerkennung der Arbeit. Im Vergleich zu den anderen Generationen gibt ein größerer Teil der Kandidaten der Generation Z an, dass er lebt, um zu arbeiten. Zudem sind sie optimistischer hinsichtlich der Arbeitsmarktentwicklung und zuversichtlicher, ihren Traumjob zu finden. Bei ihrer Entscheidung für oder gegen eine Bewerbung bei einem Unternehmen lassen sich Kandidaten der Generation Z noch mehr als Kandidaten anderer Generationen von negativen Erfahrungen beeinflussen, die deren Freunde mit einem Unternehmen im Bewerbungsprozess gemacht haben. So bewirbt sich ein Teil nicht, wenn er von schlechten Erfahrungen von Freunden gehört hat und verbreitet die Erfahrungen über Social-Media-Anwendungen.“

Die 5 Attraktivitätsfaktoren

des öffentlichen Dienst und der kommunalen Wirtschaft

#1 Sichere Arbeitsplätze

Egal ob als Angestellter oder Beamter – ein Job im öffentlichen Dienst bietet relativ hohe Jobsicherheit. In manchen Bereichen gilt sogar ‚Unkündbarkeit‘!

Warum ist das für das Personalmarketing wichtig?
Wenn Jobsicherheit in unruhigen Zeiten und durch verschiedene Krisen hindurch als Wunschfaktor bei den Talenten immer wichtiger wird, sollte das in der Kommunikation aller Beteiligten im gesamten Beschaffungsprozess von der Ausschreibung bis zur Einstellung manifestiert werden. Und hier nicht nur in der Aussage: „Der Job ist sicher!“, sondern auch im Hinblick auf die Auswirkung auf den Einzelnen wie Sorgenfreiheit, Planungssicherheit und individuelle Life-Balance.

Allerdings sollte durch professionelle Auswahlverfahren sichergestellt werden, nicht die Talente auszuwählen, die ausschließlich Sicherheit suchen, um sich im Beruf auszuruhen.

#2 Faire Bezahlung

Die – im Vergleich zu anderen Branchen – hohe Tarifbindung bietet eine gute Bezahlung mit Jahressonderzahlung (vulgo: Weihnachtsgeld), faire Arbeitszeitabrechnung und Überstundenausgleich.

Warum ist das für das Personalmarketing wichtig?
Leider hält sich das Vorurteil, dass im öffentliche Dienst nicht so gut bezahlt wird wie in der Privatwirtschaft. Allerdings trifft das nur für Positionen mit Spitzengehältern zu. Für den Großteil der Beschäftigten hat der öffentliche Dienst durch faire Gehälter, Freizeitausgleich bei Überstunden und korrekte Arbeitszeitabrechnung echte Vorteile.

Ausgerechnet bei Spezialisten und Führungskräften der MINT-Berufe hat der öffentliche Dienst einen erheblichen Wettbewerbsnachteil gegenüber der Privatwirtschaft. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muss bei IT- und Gesundheitsberufen gehandelt werden. Verbesserungen können für Beamte durch eine Übertragung der Berufungsprämie aus der W­-Besoldung und eine systematische Höherbewertung von medizinischen bzw. technischen Stellen erreicht werden.

#3 Flexible Arbeitsbedingungen

Der öffentliche Dienst bietet vielfach flexible und familienfreundliche Arbeitsbedingungen und ist immer schnell auf der Höhe der aktuellsten gesetzlichen Arbeitsbedingungen. Betriebs- und Personalräte haben erheblich positiven Einfluss auf die Qualität der Arbeitsbedingungen.

Warum ist das für das Personalmarketing wichtig?
Gerade Start-Ups und Hype-Unternehmen stehen immer im Verdacht, das Engagement der Mitarbeiter:innen auszunutzen. Hier hat der öffentliche Dienst eindeutige Vorteile durch klare Arbeitsbedingungen und echte Verlässlichkeit – Egal ob als Angestellter oder Beamter

Die Arbeitsplätze und das unmittelbare Arbeitsumfeld im öffentlichen Dienst erfüllen in technischer und räumlicher Hinsicht allerdings häufiger nicht die in der Privatwirtschaft üblichen Ausstattungs-Standards und müssen angehoben werden.

#4 Gute Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten

Der öffentliche Dienst bietet häufig gute bis exzellente Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten.

Warum ist das für das Personalmarketing wichtig?
Zwar gelten die Arbeitsplätze als sicher und familienfreundlich, aber gerade ambitionierte Studenten und Führungskräfte vermissen Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten und gehen lieber in die freie Wirtschaft. Den meisten ist nicht bewusst, wie vielfältig die beruflichen Möglichkeiten sind, die der öffentliche Dienst bietet.

Gerade zum Punkt Weiterbildung und Karriere muss am Image des öffentlichen Dienst gearbeitet werden. Die Zahl der Praktikanten in der Privatwirtschaft ist doppelt so groß wie im öffentlichen Dienst. Behörden und Verwaltungen lassen häufig die Chance ungenutzt, sich Schülern und Studenten als Arbeitgeber vorzustellen. Praktikantenprogramme können hier Abhilfe schaffen.

#5 Sinnstiftende Tätigkeiten

Beschäftigte im Staatsdienst leisten viel für die Gemeinschaft. Egal ob als Erzieher:in in einer Kita, als Lehrer:in, als Polizist:in, als Pfleger:in, Arzt:in oder Professor:in an einer Uniklinik oder bei der Feuerwehr – Eine Tätigkeit im öffentlichen Dienst stiftet Sinn!

Warum ist das für das Personalmarketing wichtig?
Für Talente der Zukunft sind die Aufgaben und Tätigkeiten, womit sie ihr Geld verdienen, auf der Prioritätenliste ganz oben. Die Dienstleistung an der Gesellschaft und der Sinn, der im Job liegt, ist das Schlüsselargument für alle, die mit Gemeinschaftssinn gesegnet sind.  

Bei der Auswahl der Talente insbesondere für zukünftige Führungsaufgaben muss darauf geachtet werden, dass die Menschen- und Aufgabenorientierung in einem ausgewogenem Verhältnis stehen. Zu viele mit ‚Helfersyndrom‘ sind genauso schädlich für eine Organisation wie zu viele, die sozusagen ‚über Leichen gehen‘.


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Fazit: Wo Licht ist, ist auch Schatten

Der öffentliche Dienst ist ein vielfältiger, sicherer, familienfreundlicher und gemeinwohlorientierter Arbeitgeber und hat dadurch bei der Gewinnung von Mitarbeitern, insbesondere bei Menschen mit hoher Service-Orientierung und Gemeinsinn, hervorragende Argumente.

Diese potenziellen Vorteile dürfen jedoch nicht durch starre Entwicklungsmodelle oder befristete Arbeitsverhältnisse zerstört werden. Die fünf Pluspunkte müssen noch mehr gestärkt und in der Außendarstellung stärker betont werden.

Gleichzeitig hat der öffentliche Dienst in Bezug auf technische und räumliche Ausstattung und auf persönliche Entwicklungsmöglichkeiten einen schlechten Ruf.

Hier muss beim Image gegengesteuert werden und dort wo die Bedingungen tatsächlich deutlich schlechter als in der Privatwirtschaft sind, müssen sie dringend verbessert werden.

Die Bezahlung im öffentlichen Dienst stimmt, insbesondere wenn man die finanziellen Begleitumstände mit einbezieht. Bei einfacheren und mittleren Tätigkeiten liegt das Gehaltsniveau derzeit sogar deutlich über dem der Beschäftigten insgesamt.

Doch ausgerechnet Spezialisten und Führungskräfte, die in Zukunft fehlen, sind im Vergleich zur Privatwirtschaft einkommensmäßig heute schon benachteiligt. Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, muss der öffentliche Dienst sein Gehaltsgefüge überarbeiten.

Da Personalknappheit im Beamtenrecht kein Kriterium für die Bewertung von Stellen ist, muss eine Höherbewertung von IT- und Gesundheitsberufen mit der zunehmenden Bedeutung der Themen in einer alternden und digitalen Gesellschaft begründet werden. Zudem finden sich im Hochschulbesoldungsrecht Beispiele für eine Prämierung besonderer Leistungen, die ebenfalls auf die allgemeine Besoldung übertragen werden könnten.


Ingeniam Public findet oder fördert die Führungskräfte mit innovativen Ideen und progressiver Herangehensweise, um dem breiten Spektrum der Herausforderungen im öffentlichen Dienst und der Dynamik, die Covid-19 verursacht hat, gerecht zu werden.

Wir sind überzeugt, dass Ingeniam Public mit seinem Ohr am Puls der Zeit und seiner professionellen und wissenschaftlich basierten Herangehensweise beim gezielten Personalmarketing erstklassige und entscheidende Unterstützung bieten kann. Damit hilft Ingeniam Public, den Mangel an Fach- und Führungskräften zu begegnen und in der digitalen, agilen, sich verändernden, komplexen und hoch vernetzten Arbeitswelt zu bewältigen.

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Autor: Bodo Hartmann

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