STAGFLATION

Der Mischbegriff aus Stagnation und Inflation wurde in der Ölkrise in den 1970ern geprägt. Er beschreibt eine Phase, in der die Wirtschaftsleistung stagniert oder sogar sinkt, die Inflation aber gleichzeitig hoch ist. So eine Situation ist eigentlich selten, denn normalerweise geht eine boomende Wirtschaft mit höherer, und eine stagnierende Wirtschaft mit niedriger Inflation einher.

Stagnation: Die letzte IWF-Wachstumsprognose stellt Deutschland mit einer Schrumpfung ans untere Ende der Statistik. Wir scheinen auch von diesen Krisen besonders stark betroffen zu sein. Vielleicht schrammen wir noch an der Rezession vorbei, aber eine gute Position werden wir nicht einnehmen können.

Inflation: Wir haben mit derzeit 11,3% die höchste Inflation, die wir jemals hatten. Das hätte man vor kurzem noch für unmöglich gehalten. In der gesamten westlichen Welt ist es nicht mehr eine trabende, sondern eine galoppierende Inflation.

Die Hauptursachen der Stagflation sind die Pandemie mit den notwendigen Quarantänen und den Lösungen zur Finanzierung der Staatshaushalte.  

  • Die Pandemie und die weltweiten Lock Downs haben zu einer Verknappung des Angebots geführt. Die Häfen in China waren zu. Die Frachter saßen fest. Die Frachtraten gingen hoch. Die Vorprodukte wurden nicht nach Deutschland und in andere Industrieländer geliefert. Zwischenzeitlich haben Firmen alle Vorprodukte gekauft, die zu kriegen waren, um ihre Kunden zu bedienen, ihre Läger sind voll. Damit haben sie das Angebot noch verknappt und die Preisspirale angetrieben.
  • Die staatlichen Lösungen zur Pandemiebekämpfung und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft wurden durch eine nie da gewesene Erhöhung der Geldmenge finanziert. Das war quasi Geld aus der Druckerpresse. Wir haben heute eine Versiebenfachung* der Geldmenge seit 2008 und eine Versechsfachung* des Geldes im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung. Das viele Geld kurbelt die Nachfrage gewaltig an. (*ifo-Institut)

Die Pandemie wird hoffentlich schon bald erlöschen, aber das angezündete Feuer mit stagnierender Wirtschaftsleistung und galoppierender Inflation brennt weiter:

  • 68% der deutschen Unternehmen haben Güter gehortet, um lieferfähig zu bleiben.
  • Die Lohn-Preis-Spirale hat begonnen und wird sich weiter drehen.
  • Die demographische Krise nimmt Ihren Lauf und verknappt das Personal und die Produktionskapazitäten, damit das Angebot.  
  • Die Staatsverschuldungen, die seit 2008 auch mal Fonds oder Sondervermögen heißen, feuern die Inflation an. Das Bürgergeld und Lohnersatzleistungen kommen noch hinzu und halten die Nachfrage hoch.

Die EZB reagiert so langsam mit notwendigen Zinsschritten, um die überschuldeten Staaten der Eurozone zu schonen. Die US-amerikanische Notenbank ist da voraus und die Kapitalflucht aus dem Euro in den Dollar, der ja auch den Ölpreis bestimmt, ist nicht mehr aufzuhalten.

Die Aufwertung des Dollars um 25% hat zur Steigerung sämtlicher Importpreise um diesen Faktor geführt. Das ist ein lehrbuchmäßiger fast schon trivialer Mechanismus.

Die Schuldenexzesse der Staaten setzen sich wahrscheinlich fort. Die Staaten sind jetzt die die wichtigsten Akteure auf dem Zinsmarkt. Die Notenbanken haben für 4,4 Billionen Euro Staatspapiere erworben.

Die werden Sie aus politischen Gründen nicht oder nur zum kleinen Teil zurückverkauft. Das ist eine Einbahnstraße, die bleiben ewig bei der EZB liegen, sonst schießen die Zinsen durch die Decke.

Die Inflation und die steigenden Preise blähen die Wirtschaft auf, die Steuereinnahmen werden steigen. Die Schuldenquote wird durch die Inflation sogar geringer, dann müssen wir nicht lange warten und Politiker werden sagen, jetzt haben wir wieder Luft, da können wir neue Schulden aufnehmen.

Das spricht für eine bleibende Stagflation für die nächsten Jahre oder sogar das kommende Jahrzehnt.


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